Eine jede Szene hat ihre Stars. Auch im Spendenmarketing. Vor einigen Jahren hatte ich das grosse Glück, Praxistipps von einem wahren Crack zu erhalten. Er eignete sich sein Wissen nicht im Hörsaal an, sondern im wahrsten Sinne des Wortes «auf der Strasse».

Er war einer der erfolgreichsten Fundraiser in Strasbourg. Ich lernte ihn als Nachbarn eines mir guten Freundes kennen. Er wohnte, wie mein erwähnter Freund, in einer umgebauten Péniche (Kanalschiff).

Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Bettler. Ich staunte jedes Mal, wenn Bob von seiner Arbeit heimkehrte und schmunzelnd vor meinen staunenden Augen seinen Klingelbeutel leerte. Ich kann Euch verraten: Da kam regelmässig ein nettes Sümmchen zustande.

Ich war natürlich brennend daran interessiert, ins Geheimnis seines erfolgreichen Spendenmarketings eingeweiht zu werden. Also nahm‘ er mich mit auf seine Arbeit.

Als erste wichtige Lektion lernte ich, dass Betteln – pardon: Spendenmarketing – tatsächlich harte Arbeit ist.

Zuerst einmal geht’s auch hier um die Hierarchie. Jeder Neubettler fängt erstmals ganz unten an (= schlechte Plätze) und arbeitet sich je nach Durchhaltewille und Durchsetzungsvermögen weiter nach oben.

Soviel sei verraten: Die attraktivsten Plätze sind unmittelbar bei Kirchen. Bettler, die einen solchen Platz einnehmen, stehen in der Hierarchieleiter ganz oben. Natürlich auch umsatzmässig.

Dann gab er mir noch einen weiteren wichtigen Tipp:

Erfolgreiche Bettler suchen den Augenkontakt mit potentiellen Kunden.

Weiter überraschte er mich mit dem Hinweis, dass erfolgreiche Bettler auch auf eine treue Stammkundschaft zählen können.

 

 

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