Am Ende der 1930er Jahre entstand in der Schweiz eine neue Form des populären Mundartliedes.

Komponisten wie Artur Beul, Robert Barmettler, Buddy Bertinat und Walter Wild erprobten mit Interpreten wie den Geschwistern Schmid und Martha Mumenthaler, Vreneli Pfyl und Sepp Israng eine Verbindung zwischen der damals modernen amerikanischen Tanz- und Unterhaltungsmusik und dem Schweizer Volks- und Jodellied.

Diese moderne Form der Folklore stiess zwar bei den Traditionalisten auf erbitterte Ablehnung; beim breiten Publikum, besonders bei der Jugend, fand sie ein begeistertes Echo. Lieder wie ’s Margritli‘, ’s Landidörfli‘, ‚Am Himmel staht es Stärnli z Nacht‘, ’s Guggerzytli‘, ‚Nach em Räge schint d Sunne‘ oder ’s isch Polizeistund‘ wurden zu Gassenhauern. Erstmals hatte die Schweiz eine eigene, nationale Schlagermusik, die sich inhaltlich mit der Schweiz befasste.

Meine Mutter sang mir als Kind immer gerne die Schlager vor, die in ihrer Jugend ‚in‘ gewesen sind. Sie bereiteten auch mir Freude und es gibt heute noch Augenblicke, wo ich stillvergnügt diese ehemaligen Gassenhauer vor mich hinträllere.

So in den 1950er Jahren wurde dann dieser Schweizer Schlager zunehmend von der internationalen Populärmusik verdrängt und verschwand schliesslich, um jedoch in neuer Form in den 1970er Jahren wieder im Berner Mundartrock aufzublühen.

Fazit: Nichts dauert ewig. Formen entstehen und Formen vergehen. Was bleibt, ist die Sehnsucht nach einem Lebensgefühl von Abenteuer und wenn die Jahre sich mehren: von Zufriedenheit.

 

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