Heute, am 1. August, feiern die Schweizerinnen und Schweizer ihren Bundesfeiertag. Dieser Tag markiert die Gründung der alten Eidgenossenschaft im Jahr 1291 und ist seit der Verabschiedung der Bundesverfassung im Jahr 1848 der offizielle Nationalfeiertag der Schweiz.

Doch der 1. August ist nicht nur ein historisches Datum, sondern auch ein Tag, der tief in kulturellen Wurzeln verankert ist.

Interessanterweise fällt der 1. August auch zusammen mit dem keltischen Fest Lughnasadh, dem ersten der drei Erntefeste (Lughnasadh, Mabon, Samhain), das den Beginn des Herbstes markiert und traditionell die ersten Ernten feiert. Lughnasadh, auch bekannt als «Schnitterfest», ist ein Fest der Dankbarkeit für die Gaben der Natur. Der Name leitet sich von «Lugh», dem keltischen Sonnen- und Erntegott, ab und bedeutet «Zusammenkunft mit Lugh». Im Keltischen ist «Lugdunum» zudem ein alter Name für den Monat August.

Ob die politischen Väter der Schweiz den Nationalfeiertag bewusst auf Lughnasadh legten, ist unklar. Dennoch sind die Parallelen zwischen beiden Festen bemerkenswert:

Gemeinsamkeiten zwischen Lughnasadh und dem schweizerischen Nationalfeiertag

Verbundenheit mit der Natur: Beide Feste stehen im Zeichen der Verbundenheit mit der Natur und der Ernte. Während Lughnasadh die erste Ernte und die Fruchtbarkeit feiert, erinnert der schweizerische Nationalfeiertag an die natürlichen Ressourcen und die Schönheit der Schweizer Landschaften.

Gemeinschaft und Zusammenhalt: Lughnasadh war geprägt von Gemeinschaftsfeiern, Jahrmärkten und Ritualen, die die Gemeinschaft stärkten. Ähnlich bringt der 1. August die Schweizer Bevölkerung durch Feierlichkeiten, Feuerwerke und Reden zusammen.

Dankbarkeit und Reflexion: Beide Feste sind Zeiten der Dankbarkeit. Lughnasadh ist eine Zeit, in der die Menschen für die Ernte und die Gaben der Natur danken. Der Bundesfeiertag ist eine Gelegenheit für die Schweizerinnen und Schweizer, ihre Geschichte, ihre Traditionen und die Errungenschaften ihrer Nation zu feiern.

Das Erntefest Lughnasadh: Das keltische Fest Lughnasadh, auch «Schnitterfest» genannt, markierte den Beginn der Herbstzeit und die ersten Ernten. Es war ein Fest der Dankbarkeit für die Gaben der Natur und der Hoffnung auf eine gute, ertragreiche Ernte. Lughnasadh wurde traditionell am 1. August gefeiert, da zu dieser Zeit die ersten Getreideernte stattfand.

Ein wesentlicher Bestandteil des Festes war das Backen von Brot aus dem frischen Getreide, was dem Fest den Beinamen «Brotlaibfest» oder «Lammas» einbrachte. Dieses Ritual symbolisiert das Leben, denn Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das aus der ersten Ernte gewonnen wird. In Irland wurde Lughnasadh besonders ausgiebig gefeiert, mit rituellen Feuertänzen und Bergprozessionen zu Ehren der Schöpfergöttin Tailtiu.

Lughnasadh hat auch einen zweiten Aspekt, nämlich die «Hochzeit des Lug», die Verbindung des Königs mit dem Land und die Vereinigung von Gott und Göttin zur Gewährleistung der Fruchtbarkeit für das kommende Jahr. Ein interessanter Brauch der Kelten war die «Ehe auf ein Jahr», bei der Partner einander für zwölf Monate versprachen und danach entscheiden konnten, ob sie zusammenbleiben wollten oder nicht.

Der schweizerische Nationalfeiertag: Während die Schweiz am 1. August mit Feuerwerken, politischen Reden und festlichen Veranstaltungen feiert, erinnern diese Ausdrucksformen an die tief verwurzelte kulturelle Identität des Landes. Es ist ein Tag des Stolzes, der Einheit und der Dankbarkeit für das, was die Schweiz ausmacht: ihre Vielfalt, ihre Geschichte und ihre atemberaubenden Landschaften.

Der 1. August erinnert also nicht nur an die historischen und politischen Meilensteine der Schweiz, sondern auch an die reiche kulturelle und spirituelle Tradition, die mit dem Fest Lughnasadh verbunden ist. Es ist eine Gelegenheit, die eigene Geschichte und die Natur zu feiern und sich der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft bewusst zu werden. In diesem Sinne können die Feierlichkeiten am 1. August als eine moderne Weiterführung alter Traditionen verstanden werden, die sowohl die Schweizerinnen und Schweizer als auch ihre Vorfahren geehrt haben.

Mögen die Feierlichkeiten am 1. August uns alle daran erinnern, wie wichtig Gemeinschaft, Dankbarkeit und Verbundenheit mit der Natur sind. Ganz gleich, ob wir den Tag mit Brotbacken, Feuerwerken oder politischen Reden begehen, lassen Sie uns die reiche Tradition und den kulturellen Reichtum feiern, der in diesem besonderen Datum steckt.

 

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