Ich gaub‘, er hiess Pepperl. Damals Pächter eines Restaurants mit Discothek in einem kleinen Schweizer Städtchen am Rhein.

Ich war öfters bei ihm zu Gast gewesen. Seine österreichische Küche hatte es mir angetan.

Wir redeten viel über Musik. Als Österreicher machte er mich mit der Musik (Austropop) seiner Landsleute vertraut.

Einmal meinte er mit verklärtem Gesichtsausdruck: «Der Ludwig, der ist der Hammer!»

«Ludwig, wen meinst Du damit? Kenn‘ ich nicht..»

Und schon tönte es im Restaurant: «Komm, grosser schwarzer Vogel».

Pepperl bekniete mich förmlich: «Hanspeter, den musst Du bringen.»

Ich war damals Impresario und hatte für musikalische Hinweise immer ein offenes Ohr.

Anderntags machte ich mich an die Recherche. Und oh Wunder: Der Ludwig Hirsch war gerade unterwegs. Demnächst auch in der Schweiz und es gelang mir, einen Auftritt in Basel mit seinem Management zu vereinbaren. Im Stadtcasino.

Dieses Konzert war wirklich speziell, denn plötzlich, mitten im Konzertablauf, machte es «Päng» und alles war dunkel. Lediglich die Bühnen-Notbeleuchtung gab ein fahles Licht ab.

Ludwig Hirsch, überhaupt nicht geschockt, trat an den Bühnenrand, entschuldigte sich beim Publikum, winkte seinen Gitarristen heran, flüsterte ihm etwas ins Ohr und dann geschah etwas, das ich nicht mehr vergessen werde:

Ludwig Hirsch sang seinen «Schwarzen Vogel» unverstärkt und nur mit akustischer Gitarre begleitet.

Es war mucksmäuschenstill im Saal. Die Szenerie hatte etwas so Magisches, wie man es selten an einem Konzert erlebt.

Nach dem Liedschluss war es zunächst eine ganze Weile still.

Das Publikum musste sich erst fassen.

Dann brach jedoch ein Applaus los, der sich gewaschen hatte.

Dann ging’s weiter. Die Technik hatte uns wieder.

Nach dem Konzert gingen wir übrigens zum Pepperl etwas essen – selbstverständlich zusammen mit Ludwig Hirsch und alles drehte sich um diesen Stromausfall und den «Schwarzen Vogel unverstärkt».

 

 

 

Pin It on Pinterest