Manche Menschen nehmen das Leben sehr ernst.
Sie nehmen sich ernst.
Ihre Rolle. Ihre Ziele. Ihre Probleme.
Sie schreiten durch den Alltag wie durch ein Amtszimmer,
wo alles Gewicht hat
und nichts leicht sein darf.
Manchmal schauen sie so entschlossen,
als müssten sie die Welt retten –
oder wenigstens sich selbst.
Aber was,
wenn das Leben gar nicht so gedacht ist?
Was,
wenn es kein Prüfstein ist,
keine Bühne,
keine Korrekturaufgabe des Universums –
sondern ein Scherz?
Ein feiner, stiller, ungreifbarer Scherz
voller Schönheit, Absurdität und Staunen.
Nicht zum Auslachen.
Sondern zum Mitlächeln.
Ein Scherz,
der dich nicht auslacht –
sondern aufweckt.
Ein Scherz,
der sagt:
«Nimm mich nicht zu schwer –
denn so findest du nicht zu mir.»
Es braucht Mut,
die Welt nicht nur mit Stirnrunzeln zu betrachten.
Denn wer lacht,
wird schnell verdächtigt:
der versteht wohl nicht,
wie ernst alles ist.
Aber vielleicht ist es gerade umgekehrt.
Vielleicht versteht erst der,
der lacht.
Nicht oberflächlich.
Nicht höhnisch.
Sondern still –
von innen her.
Ein Lachen,
das aus der Tiefe kommt,
wo nichts mehr verteidigt werden muss.
Wo man das Spiel durchschaut
und trotzdem mitspielt.
Wo man das Schwere erkennt
und ihm die Hand reicht –
nicht, um es zu besiegen,
sondern um es nicht mehr allein zu tragen.
Wer so lebt,
verliert nichts.
Aber er verliert die Vorstellung,
etwas gewinnen zu müssen.
Und dann –
beginnen die kleinen Dinge zu glänzen:
das Klappern der Tasse,
das Lächeln des alten Mannes an der Bushaltestelle,
der Wind, der ein Blatt in die Luft hebt,
als wäre es das Wichtigste an diesem Tag.
Nichts ist mehr gewöhnlich.
Weil nichts mehr erwartet wird.
Das Leben bleibt rätselhaft –
aber es drückt nicht mehr.
Es trägt.
Lieber Hanspeter
Danke dafür. Danke herzlich. Versuche es mir hinter die Ohren zu schreiben. Herzlich Iris